This is (not) Rocket Science!

Citizen Scientists as Mission Control

This is (not) Rocket Science! bildet eine institutionelle Plattform für die Erforschung und Mitgestaltung von Zukunftsfragen in der Weltraumforschung. Ausgangspunkt dabei: Kinder und Jugendliche von heute werden im Erwachsenenalter unmittelbare Betroffene der heutigen Space Science sein. Deshalb werden sie jetzt schon zu Citizen Scientists: Sie forschen in ihrem ureigensten Interesse, formulieren ihre Bedürfnisse, entwerfen Visionen, hinterfragen Prognosen und werden so zu selbstermächtigten Expert/innen ihrer eigenen Zukunft. Im Zuge von Workshops, in Gesprächssituationen oder Gestaltungseinheiten im Technischen Museum Wien (TMW) werden sie mit thematischen Schwerpunkten vertraut, besuchen Player der Space Science in Österreich oder begegnen jungen Wissenschaftler/innen des TU-Space Teams. Dabei legt This is (not) Rocket Science! eine kritische Perspektive auf Themen wie Demokratisierung, Kommerzialisierung, Gleichbehandlung sowie Weltraumschutz. Das Projekt ist ergebnisoffen angelegt, die Forschungsergebnisse werden auch an eine breite Öffentlichkeit vermittelt: es wird einen begleitenden Blog zum Projekt geben und eine Großausstellung zum Thema Space Architecture (Realisierung 2027) wird Projektergebnisse inkludieren.

Die Kooperation mit dem Bildungsgrätzl im 15. Wiener Gemeindebezirk ermöglicht die Zusammenarbeit mit Kindern und Jugendlichen aller Altersstufen (Kindergarten bis Matura) und unterschiedlichen sozio-ökonomischen Hintergründen aus einer Randzone Wiens. Die Kooperation mit dem Bundes-Blindenerziehungsinstitut bringt eine besondere Expertise ein: Hier sind die jungen Citizen Scientists bereits Expert/innen darin, sich ihre eigenen Lebenswelten zu entwerfen und im Alltag umzusetzen.

Impulsfragen für den Forschungsprozess mit den Kindern und Jugendlichen sind: Was wird die kommerzielle Raumfahrt bringen? Wird es Habitate und Biosphären am Mond und/oder Mars geben, wer darf und möchte dort leben? Steht eine Art der Kolonialisierung des Alls bevor? Werden wir unser kollektives Gedächtnis exportieren können und wenn ja, was davon? Exportieren wir auch die Umweltverschmutzung in den Weltraum? Wer darf forschen, konstruieren, bauen, mitgestalten und steuern? Wo sind die Frauen in der Raumfahrt? Was wollen wir von Satelliten wissen, welche Informationen sollten sie uns senden? Was können wir von Arbeitsprozessen in der Raumfahrt lernen, wie funktioniert eine kollaborative Zusammenarbeit? Letztlich: Was bedeutet eigentlich “Lebensqualität” auf der Erde oder wo anders?

Antworten auf diese und andere Fragen bilden den Kern des Projektes, das darauf abzielt, sozio-technologische Zukunftsfragen zu erforschen. Mit der Expertise von Kindern und Jugendlichen werden neue wissenschaftliche Forschungsfragen und Handlungsfelder erarbeitet und sowohl innerhalb der wissenschaftlichen Fachcommunity als auch öffentlich kommuniziert.

(Fotocredit © Habitat/TMW)