RIO+20-Jubiläumsprojekt: RIOSOLAR

Schüler/innen resümieren die österreichische Solarenergieforschung vor dem Hintergrund von RIO+20 und erarbeiten Entwicklungsräume bis 2030

Mögliche Entwicklungspfade in ein globales nachhaltiges Energie- und Gesellschaftssystem werden in internationalen Studien wie “Renewable Energy Sources and Climate Change Mitigation“ des IPCC (2011) oder dem “World Energy Outlook“ der IEA (2011) von der Verfügbarkeit und der Qualität von Technologien zur Nutzung erneuerbarer Energie abhängig gemacht.

Vor diesem Hintergrund befasste sich das Forschungsprojekt RIOSOLAR mit den Technologien zur direkten Nutzung der Sonnenenergie – Solarthermie und Photovoltaik. Schüler/innen erarbeiteten die Forschungshighlights der österreichischen Solarenergieforschung und analysierten die Auswirkungen auf die historische Technologie- und Marktentwicklung seit den 1970er Jahren. Mit Hilfe von empirischen Fallstudien wurden Kennzahlen ermittelt und mögliche technische und wirtschaftliche Entwicklungsräume bis zum Jahr 2030 werden in Szenarien dargestellt.

Die energetischen Rückzahlzeiten und die CO²-Vermeidungskosten der Solartechnologien sind dabei zwei wichtige Indikatoren für die Systemqualität und die langfristige Bedeutung in einem nachhaltigen Energie- und Gesellschaftssystem. Vor diesem Hintergrund wird der forcierte Einsatz von Photovoltaik aber auch jener der Solarthermie in der energiepolitischen Diskussion oft kritisch bewertet. Als Argumente dienen zumeist historische Werte, die angesichts der rasanten Technologieentwicklung keine Gültigkeit mehr besitzen. Dieser Informationsmangel wirkt auf energiepolitischer Ebene hemmend und reduziert den möglichen energetischen aber auch volkswirtschaftlichen Beitrag dieser Technologien zu einer nachhaltigen Entwicklung.

Methodisch stand die Analyse der technischen und wirtschaftlichen Lernkurven auf Komponenten- und auf Systemebene im Vordergrund, wobei der österreichische, der deutsche und der Weltmarkt betrachtet wurden. Die Schüler/innen der HTL Wiener Neustadt analysierten dabei tatsächlich existierende Anlagen in ihrer Schul- und Wohnumgebung und schufen damit eine wertvolle empirische Datenbasis, die den Ergebnissen einer internationalen Literaturrecherche und technischen Modellrechnungen gegenübergestellt wurde. Aus den gewonnenen Daten wurden im Anschluss Szenarien für die technologischen, ökologischen und ökonomischen Kenngrößen bis zum Jahr 2030 erstellt und der Entwicklungsraum der Technologien wurde aufgespannt.

Die Projektergebnisse ermöglichten eine strategische Technologiebewertung aus technologie-, umwelt- und energiepolitischer Sicht und definierten technologische Ansatzpunkte für Innovationen und Optimierungspotenziale.

Dieses Projekt ist bereits abgeschlossen.