Melting Pot?!

Sozialräumliche Umstrukturierungsprozesse in Ottakring

Melting Pot!? beschäftigte sich aus einer raumwissenschaftlichen Perspektive mit historischen Umgestaltungsprozessen im Wiener Vorstadtbezirk Ottakring. Der Bezirk wurde im Zuge der Erweiterung und Neugestaltung der Stadt Wien diskursiv als das „Andere“ der Zivilisation dargestellt: Er stand für eine sehr hohe Bevölkerungsdichte gepaart mit Armut und Wohnungselend.

Das Forschungsprojekt beschäftigte sich mit der Konstruktion dieses Sozialraums aus einer Mikroperspektive: Untersucht wurde einerseits die 1911 entstandene Barackensiedlung „Negerdörfl“, andererseits der in den Raum eingreifende Sozialverein Ottakringer Settlement. Die zwei ausgewählten Institutionen stellten zwei Perspektiven auf die in der Vorstadt stattfindenden Umstrukturierungsprozesse und die damit einhergehende soziale Differenzierung und Hierarchisierung dar: Während die Barackensiedlung für eine baulich-räumliche Intervention stand, wurde der Verein Settlement in seiner sozialen Arbeit auch sozialregulierend und disziplinierend aktiv.

Ausgehend von dem Anliegen, die Dimension „Raum“ stärker in die Geschichtslehre und -didaktik einzubringen, wurden gemeinsam mit den Schüler/innen raumwissenschaftliche Forschungsmethoden gesammelt, gegebenenfalls adaptiert und neu entwickelt. Ausgestattet mit neuen Methoden sowie mit Kenntnissen zu Quellenarbeit erforschten die Schüler/innen die Barackensiedlung und das Ottakringer Settlement: Die Ergebnisse des Projekts mündeten in einer Ausstellung und wurden somit einer breiteren Öffentlichkeit zugänglich gemacht.

Dieses Projekt ist bereits abgeschlossen.