Transform4School

Transformation durch Partizipation: Modellschulen für Demokratielernen und Friedensbildung

„Frieden und Wohlstand für alle auf einem gesunden Planeten“ ist die Vision der Vereinten Nationen mit ihren 17 Zielen für eine nachhaltige Entwicklung. Bildung und Unterricht gelten dabei als zentrale Handlungsfelder für die dafür nötige Wende. Zugleich stellt die UN-Bildungsorganisation UNESCO nüchtern fest, dass das derzeitige Verständnis von Bildung, Schule, Unterricht den hohen Zielen derzeit schlicht nicht gerecht wird.

Das Projekt Transform4School setzt an dieser Einsicht an. Die jahrzehntelangen Bemühungen um Demokratieverständnis, Umweltbewusstsein und Frieden haben letztlich zu ernüchternden Befunden geführt. Dies liegt nicht am Versagen des Lehrpersonals, sondern am Dilemma, dass sich Bildungsziele durch Vermittlung allein nicht umsetzen lassen, sondern auch der Selbstaktivität der Lernenden bedürfen und damit prinzipiell ergebnisoffen sind. Transform4School baut deshalb auf ein Verständnis von Lernen als Erfahrung auf. Demnach kann Schule zwar nicht einfach „zum Guten“ erziehen, wohl aber kann Schule so organisiert werden, dass Schülerinnen und Schüler eigene Erfahrungen in Demokratie und alternativen Handlungsweisen machen und daraus lernen können.

An zwei ausgewählten Schulen in Kärnten und Niederösterreich lotet das Projekt Möglichkeiten eines solchen transformativen Lernens aus. Als konkrete Instrumente werden in Aushandlung mit den Schülerinnen und Schülern basisdemokratisch orientierte Klassenräte und je ein – an der repräsentativen Demokratie orientiertes – Schüler/innen- Parlament eingerichtet und begleitet. Die prinzipiell partizipative Ausrichtung des Projektes ermöglicht Schülerinnen und Schülern aber auch die Erprobung zusätzlicher alternativer Demokratieversuche. Die Teilnehmenden am Projekt sind eingeladen, sich mit ihrer Schule und deren sozialem Umfeld auseinanderzusetzen und andere betroffene Akteur/innen einzubeziehen, also auch Lehrkräfte, Schulleitungen, Eltern und weitere Stakeholder. In einem zweiten Schritt werden die Schülerinnen und Schüler aus den 17 Zielen der Vereinten Nationen jene auswählen, die sie am meisten interessieren, um sie in Beziehung mit ihren eigenen Erfahrungen vor Ort zu setzen: Was bewirkt unsere Lebensweise anderswo, was könnte durch alternative Lebensweisen im Kleinen auch global positiv beeinflusst werden?

Die Lernprozesse, Widerstände, Momente des Scheiterns und des Gelingens werden von den Beteiligten als Mitforschende, sogenannte Citzen Scientists, zusammen mit dem Forschungsteam dokumentiert, reflektiert und ausgewertet. Die Erkenntnisse aus den Erfahrungen im Projekt, als Erfahrungslernen verstanden, werden öffentlich gemacht und besonders auch für die Schulentwicklung und Lehrkräftebildung zur Verfügung gestellt.

(Fotocredit © I. Sandner und H. K. Peterlini)