CO2 Umwandlung

Vom schädlichen Abgas zur Ressource - CO2 als wertvoller Rohstoff

Der globalen Erderwärmung entgegenzuwirken und die ambitionierten Klimaziele der Europäischen Union einzuhalten (Reduktion der Treibhausgasemissionen von 80–95 % bis 2050) hat Dringlichkeit. Dauerhafte CO2-Reduktion impliziert, ausgestoßenes CO2 aktiv in einen geschlossenen CO2-Kreislauf zurückzuführen. Das geschieht beispielsweise, indem CO2 dazu verwendet wird, erneuerbare Treibstoffe oder Alkohole herzustellen. Idealerweise würde dies dazu führen, dass kein „neues CO2“ in die Atmosphäre gelangt. Dafür notwendige Ressourcen sind neben CO2, Wasser und Elektrizität aus erneuerbaren Quellen (Wind-, Wasserkraft oder Solarenergie). Am besten wird das CO2 direkt an Industrieanlagen eingefangen und umgewandelt. So eröffnen sich spannende Möglichkeiten, energie- und kosteneffiziente Prozesse zur CO2-Umwandlung zu etablieren. Diese Technologie kann die Abhängigkeit von fossilen Energieträgern verringern – was in Zeiten von Ressourcenverknappung besondere Relevanz hat.

Das Sparkling-Science-Projekt CO2 Umwandlung wird Lösungsansätze zur Nutzbarmachung von CO2 erarbeiten, wobei Schülerinnen und Schüler unserer Partnerschulen miteinbezogen werden. Weitere Citizen Scientists sind über regelmäßige Workshops aktiv ins Projekt eingebunden. Beide Partnerschulen werden die projektspezifischen Inhalte im Zuge der jeweiligen Lehrplaninhalte umsetzen. So werden die Schülerinnen und Schüler der HTL Kramsach unter Anleitung ihrer Lehrpersonen sowie involvierter Wissenschaftler/innen, anhand konkreter Fallbeispiele aus der Industrie, Konzepte zur CO2-Umwandlung bereitstellen.

Verfahrenstechnische Erfordernisse stehen dabei im Fokus: Das heißt, chemische Umwandlungen, die im Labormaßstab für die CO2-Nutzbarmachung denkbar wären, sollen hinsichtlich ihrer Anwendbarkeit im großen Maßstab überprüft werden. Hierbei muss zum Beispiel geklärt werden, wie ein großtechnischer Reaktor gebaut werden muss, um die reagierenden Gase ausreichend schnell aufzuheizen und umzuwandeln. Als Grundlage bauen die Schülerinnen und Schüler, deren Fokus auf chemischer Betriebstechnik liegt, eine Versuchsanlage in kleinem Maßstab an der HTL auf. So können die Kosten der Errichtung und des Betriebs solcher Anlagen kalkuliert werden. Das Know-How der Schülerinnen und Schüler der HTL Bau und Design im Bereich Grafik und Kommunikationsdesign ist dienlich, um Projektergebnisse öffentlichkeitswirksam zu präsentieren. Geplant sind eine betreute Projekthomepage sowie Diplomarbeiten, aus welchen vielschichtige Disseminationen (Comics, Graphic Novels, Kurzfilme, Bilderbücher oder Spiele), welche die Thematik verständlich und ansprechend aufbereiten, hervorgehen. Projektergebnisse und ausgearbeitete Materialien werden einer breiten Öffentlichkeit im Zuge einer Ausstellung präsentiert.

Das Projekt soll eine Realisierung von Pilotanlagen in der heimischen Industrie anregen und zum Umdenken und zur Veränderung beitragen. Zudem sollen möglichst vielen Personen eine aktive Teilhabe auf dem Weg in eine CO2-neutrale Zukunft zukommen.

(Fotocredit © Privat)