FacePolitics

Politische Partizipationsangebote für Schüler/innen in sozial-interaktiven Medien am Beispiel Facebook

Demokratie kann nur funktionieren, wenn die Bürger/innen durch politische Inhalte erreicht werden und sich aktiv beteiligen. Bei jungen Menschen ist das zunehmend schwieriger, da sie im Vergleich zu Erwachsenen ein fundamental anderes Mediennutzungsverhalten zeigen. Für die Zukunft einer modernen Demokratie stellt sich daher die Frage, wie junge Menschen überhaupt (noch) durch Politik erreicht und angesprochen werden können. Das Projekt widmete sich daher weniger den negativen Begleiterscheinungen von Facebook, sondern es untersucht mögliche positive Potenziale neuer Kommunikationstechnologien.

Zusammen mit den Schüler/innen wurde eine Bestandsaufnahme durchgeführt, wie sich österreichische Politiker/innen auf Facebook darstellen und ob dies für junge Menschen zeitgemäß, interessant und politisch mobilisierend ist. Dazu hat u.a. eine wissenschaftliche Analyse der Facebook-Profile von österreichischen Politiker/innen stattgefunden, wobei nicht nur der Blick der Forschung, sondern insbesondere die Bewertungskriterien von Schüler/innen eine zentrale Rolle spielten. Die Ergebnisse wurden Politiker/innen verschiedener Parteien präsentiert, die, wenn gewünscht, in die Schule zur Diskussion geladen wurden. Die Auswahl trafen die Schüler/innen auf Basis der Befunde.

Neben der kritischen Reflektion unserer Mediendemokratie und dem Erlernen des wissenschaftlichen Kenntnisstandes sowie der sozialwissenschaftlichen Methoden lieferten die Schüler/innen durch ihren Blick auf österreichische Politiker/innen einen aktiven Beitrag zu den Partizipationsmöglichkeiten junger Menschen. Durch das gemeinsame Einbinden von Schüler/innen und die Reflektion der Befunde durch die Politiker/innen selbst wurden die Partizipation an und das Interesse für Politik von jungen Menschen in Österreich erhöht werden. Nicht zuletzt war es ein spannendes Projekt für die Schüler/innen, da es sich unmittelbar der alltäglichen Lebenswelt und einem für junge Menschen zentralem Kommunikationskanal widmete.

Interessierte konnten im Rahmen des Citizen Science Awards 2015 und 2017 an diesem Projekt mitforschen.

Dieses Projekt war ein Young Citizen Science-Pilotprojekt.

Im Rahmen des zusätzlichen Citizen Science-Bausteins „Young Adults‘ Political Experience Sampling“ wurden alle jungen Bürgerinnen und Bürger eingeladen, ihre politischen Erfahrungen mittels WhatsApp zu sammeln. So wurde ermittelt, welche politischen Themen Jugendliche im Alltag beschäftigen.


Dieses Projekt hatte ein Top Citizen Science-Erweiterungsprojekt.

Im Projekt „Der Politische Partizipationsradar – ein Citizen Science Tool zur Erfassung politischer Beteiligungsmöglichkeiten in Österreich“ der Universität Wien wurde das politische Partizipationsangebot (z. B. Petitionen, öffentliche Versammlungen) in Österreich untersucht. Unter Einbeziehung interessierter Bürgerinnen und Bürger konnte erstmals politische Alltagspartizipation, z. B. auf der Straße oder in sozialen Netzwerken, festgehalten werden.

Dieses Projekt ist bereits abgeschlossen.